Der Lipizzaner ist eine der ältesten europäischen Pferderassen. Er ist bekannt für sein anmutiges Aussehen und sein Talent in der klassischen Dressur, der Hohen Schule. Weltweit berühmt wurde er durch die Spanische Hofreitschule in Wien,
Die Anfänge der Lipizzaner gehen zurück ins 16. Jahrhundert. Im Jahr 1580 wurde Erzherzog Karl II. damit beauftragt, schöne Pferde für den österreichischen Hof zu suchen. Er entschied sich damals für die Pferde aus dem slowenischen Lipica. Diese Region war lange Zeit schon eine bekannte Zuchtregion für Karstpferde. Karl II. sah hier Potenzial und baute in dem sonst eher verwahrlosten Dorf eine edle Pferdezucht auf. Ursprünglich wurden die Pferde dort noch “Karster” genannt. Dieser Name kommt aus der Bezeichnung der kargen und rauen Karstgegend rund um Lipica.
Die Rasse der Lipizzaner entstand aus den dort heimischen Karstpferden, indem diese mit Kladrubern, Frederiksborgern, Neapolitanern, Arabern und spanischen Pferden gekreuzt wurden. Dabei waren die Araber besonders im 19. Jahrhundert als Veredler der Rasse sehr beliebt.
Bevor die Lipizzaner später in der Hohen Schule eingesetzt wurden, waren sie zunächst am Hof des Kaisers vor allem Karussellpferde, Reitpferde oder bei Paraden sowie vor der Kutsche zu sehen.